Bedeutung von Zertifikaten beim Quereinstieg in die IT

Wie wichtig sind Zertifikate für deinen Quereinstieg in die IT?

Darüber gibt es geteilte Meinungen, die sich daraus ergeben, dass Zertifikate als theoretische Kurzausbildungen Vor- und Nachteile haben.

Die Vorteile aus meiner Sicht:

📄 Wenn deine Bewerbung zuerst bei PersonalerInnen landet, können diese praktische Arbeiten eventuell nicht beurteilen, sondern nur Nachweise auf Papier. Mit einem Zertifikat hast du die Chance, diese Hürde zu überwinden.

📄 Wenn du schon weißt welche Programmiersprache oder Technologie du lernen möchtest, erwirbst du ein strukturiertes Basiswissen an Funktionen und Fachvokabular, bzw. erfährst, was du damit machen kannst.

Die Nachteile:

📄 Ein Zertifikat ist Theorie. Du kannst danach nicht praktisch programmieren und verstehst manche Inhalte erst wirklich im Job. Manche Inhalte wirst du im Job auch gar nicht brauchen.

📄 Im Gegenteil zu einer HR-Abteilung brauchen IT-Fachkräfte praktische Arbeiten, um zu sehen, wo du gerade wirklich stehst (z. B. Code Portfolio, Erzählungen welche Erfahrungen du mit Technologien gesammelt hast, wie “ich habe daheim einen Kubernetes-Cluster aufgebaut, usw.)

Wie komme ich zu einer Zertifizierung?

Such dir ein Zertifikat für die Programmiersprache oder die Technologie (z. B. Linux für Sysadmins, ITIL im Support, usw.) die du lernen möchtest. 

Zertifikate gibt es:

➡️ bei regionalen Bildungsinstitutionen. Diese können mitunter kostspielig ausfallen und benötigen oft finanzielle Förderung durch AMS / Arbeitsagentur.
Es gibt auch Kurzausbildungen für z. B. Webentwicklung oder Systemadministration bei solchen Einrichtungen, in denen du mehr lernst als nur die Sprache selbst. Auch das hilft als Ausbildungsnachweis.

➡️ im Internet gibt es auch viele Selbstlernzertifikate, die du online in deinem eigenen Tempo machen kannst, wie z. B. auf w3schools, Udemy, usw.. Diese sind weit kostengünstiger, du musst allerdings eine Begeisterung für autodidadiktisches Lernen haben.
Weiterführend sind auch Kurse auf Coursera und iMoox empfehlenswert.

Ich selbst habe das Bundle WebApplicationDeveloper (PHP, JS, SQL, CSS, HTML) bei w3schools gemacht.

Meine eigene Erfahrung mit Zertifikaten?

Ich war froh, sie gemacht zu haben:

  1. Habe ich mit dem erworbenen Wissen mein Code Portfolio aufgebaut. (Mehr dazu im nächsten Beitrag)
  2. Anders als z. B. mein Mann, der lieber gleich mit einer praktischen Aufgabe anfängt und sich während der Umsetzung alle Erstinformationen aus verschiedenen Quellen im Netz sucht, bin ich ein Lerntyp, der eine vorgegebene erste Struktur braucht, um zu verstehen und Freude am Lernen zu haben.
  3. Als ich in meinem Beruf eingestiegen bin, wusste ich um die Grundlagen und was ich damit machen kann, auch wenn ich viele Dinge, wie z. B. die Objektorientierte Programmierung erst viel später wirklich geschnallt habe (und teilweise lerne ich noch immer dazu, weil das Thema einfach abstrakt und komplex ist).

Fazit:

Wenn du eine komplett fachfremde Vorbildung hast, schadet es nicht eine Zertifizierung abgeschlossen zu haben und bei einer Bewerbung vorweisen zu können.

Es ist aber bestimmt nicht der einzige Weg für den Quereinstieg. Das hängt auch davon ab, aus welcher Branche oder welcher Abteilung du kommst, bevor du in die IT quereinsteigen willst, welche Vorbildung du hast und welche Chancen du hast, bei z. B. deinem bestehenden Arbeitgeber die Abteilung zu wechseln.

Mein Tipp:

Lies auch die Stories anderer Quereinsteiger*innen, z. B. auf der Plattform LinkedIn und überleg dir eine Strategie, die zu dir und deinen Vorerfahrungen passt.

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Rubina Weinzettl ist WebDeveloperin bei

Danuvius Consulting

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