Wie kreativ sind IT-Fachkräfte?

Das fragten wir uns im Team, als wir in einer Pause Spaß mit einer Page auf Github namens How to exit VIM hatten. IT-ler*innen aus verschiedensten Bereichen hatten darauf Wege zusammengetragen, wie man den Texteditor #Vim beendet.

Während wir vor uns hin kicherten, sagte meine Kollegin:
“Und da heißt es immer, dass Menschen in der IT nicht kreativ sind!”

Kreativität wird im Duden als „schöpferische Kraft“ definiert. 

Wie schöpferisch sind wir in der IT-Branche nun?

Hier seien nur einige Beispiele davon genannt, welche Formen Kreativität in der Welt der Bits und Bytes annehmen kann:

🟦 Ein großer Teil meines Software-Entwicklerinnen-Dasein besteht darin, virtuell etwas aufzubauen.

🟦 Beim Debugging sind kreative Problemlösungsfähigkeiten gefragt. Das gilt sowohl für die Fehlersuche, als auch für dessen Behebung.

🟦 Um komplexe Probleme zu lösen oder innovative Ideen für die Umsetzung von Kundenanforderungen zu haben, braucht es Kreativität.

🟦 Um Architekturen für Software zu entwerfen, braucht es Kreativität.

🟦 Der Bereich IT-Security ist immer wieder mit der Kreativität von Hackern konfrontiert, die wieder neue Ideen entwickeln, wie sie gängige Sicherheitsmaßnahmen umgehen können. Auch dafür braucht es wiederum innovative Lösungen.

🟦 Und um zum ersten Abschnitt meines Beitrags zurückzukehren: Die Anzahl der IT-Witze (die man auch auf meinen Shirts nachlesen kann) wird über die Jahrzehnte hinweg immer größer. Gerade für Mitarbeiterinnen im IT-Support ist Humor ein wichtiger Umgang mit schwierigen Anrufern.

In der Software-Entwicklung führen auf jeden Fall viele Wege zum Ziel.
Die gleichen Bausteine können auf unterschiedliche Arten miteinander kombiniert werden.
Dafür gibt es natürlich auch klassische Lösungen, die aber nicht für alle Arten von Anforderungen funktionieren.

Auch dieses Kombinieren von bestehenden Elementen um die Usability, Sicherheit und Performance einer Software oder Applikation zu gewährleisten, erfordert Ideen.

Für uns IT-Fachleute ist es daher schon lange unsere Zeit, das Klischee des nicht kreativen IT-lers in Frage zu stellen.

Aber wie kam es eigentlich dazu, dass wir immer als “nicht kreativ” angesehen werden?

Ich selbst vermute, dass es durch den Bezug zum Mathematischen entstanden ist.

Am Ende müssen wir ja trotzdem logisch und in gewissen vorgegebenen Strukturen denken müssen, um zu erschaffen. Das entspricht vielleicht nicht der Definition einer freien Kreativität, wir es aus dem Kunst, Kultur und Literaturbereich kennen. *)

Einige leidenschaftliche IT-Fachkräfte können mit den oben genannten Bereichen vielleicht wenig anfangen. Aber trifft dies nicht auf auf andere Bereiche zu?
Menschen haben eben unterschiedliche Talente.

Ich weiß es also nicht genau, wie es dazu kam und kann es mir nur mit den oben genannten Argumenten erklären. 

Ich kenne auf jeden Fall einige IT-Fachkräfte, die in ihrer Freizeit z. B. Hobbymusiker*innen sind.

Bevor du das nächste Mal also wieder sagst: “Ich bin eben nicht besonders kreativ!”, denke darüber nach, ob das wirklich stimmt und wo du dich in deinem Leben vielleicht doch schöpferisch betätigst.

Wenn du dich und deine kreativen Stärken besser kennenlernst, kannst du sie auch gezielter einsetzen!

#IT #Kreativität

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*)  als studierte Literaturwissenschaftlerinnen, bin ich mir aber auch hier der Einschränkungen bewusst, die Autor*innen durch den monetären Aspekt gegeben sind.

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Rubina Weinzettl ist WebDeveloperin bei

Danuvius Consulting

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